Bei der Ausarbeitung einer Anlagestrategie ist es wichtig, die aktuelle Lebenssituation, die bisherige Erfahrung in der Geldanlage, die Ziele und die Werte des Kunden zu berücksichtigen. Hinzu kommt das individuelle Sicherheitsbedürfnis. Generell kann erwartet werden, langfristig eine höhere Rendite zu erreichen, wenn man bereit ist, mehr in risikoreichere Anlagen (beispielsweise Aktien oder hochverzinsliche Anleihen) zu investieren und damit mehr Risiken zu tragen.

Der umfangreiche Informationsbedarf eines Vermögensverwalters ist für viele Anleger oftmals nicht nachvollziehbar. Er wirkt mühsam und bürokratisch. Der Informationsgehalt der Angaben ist für eine erfolgreiche Anlage aber essenziell. Schließlich ist die Anlagestrategie der wichtigste Treiber für das Risiko und damit die Rendite eines Portfolios.

Die Anlagestrategie definiert die strategischen Parameter für die Portfoliozusammensetzung: also welcher Anteil in risikoreiche Anlagen (wie Aktien) investiert werden darf, damit das angepeilte Risikoniveau eingehalten wird. Diese strategische Portfoliozusammensetzung, die sogenannte Asset-Allocation, ist entscheidend für das langfristige Ertragspotenzial – das wurde mehrfach akademisch untermauert. Eine Studie von Brinson, Hood & Beebower, die 91 große US-Pensionskassen von 1973 bis 1986 untersucht haben, kam zu dem Ergebnis, dass die strategische Asset-Allocation mehr als 90 Prozent zum langfristigen Erfolg des Anlageansatzes beiträgt. Eine weitere Studie von Ibbotson und Kaplan aus dem Jahr 2000 zeigt, dass bei den fünf Prozent der besten aktiven Portfoliomanager 14 bis 18 Prozent der Gesamtrendite durch aktives Management, allerdings 82 bis 86 Prozent durch die Anlagestrategie erklärt wird. Durch aktives Management kann also durchaus Mehrwert geschaffen werden, wesentlichster Treiber bleibt aber der Beitrag der strategischen Portfoliozusammensetzung.

Wie findet man nun zur passgenauen Anlagestrategie? Welche Informationen sind dafür notwendig? Und aus welchem Grund? Die 5 Schritte zum Ziel:

1. Die eigene Lebenssituation

Die aktuelle Lebenssituation spielt eine entscheidende Rolle. Angaben wie Alter, Familienstand oder die derzeitige berufliche Tätigkeit wirken auf den ersten Blick oberflächlich. Für die Geldanlage sind diese Informationen jedoch von großer Bedeutung. Schließlich macht es einen Unterschied, ob jemand frisch von der Uni kommt, oder bereits kurz vor der Pension steht. Wer jung ist, kann mehr Risiko nehmen. Denn dann bleibt umso mehr Zeit, um zwischenzeitlich erlittene Verluste zu kompensieren. Mit Anfang 20 können wir daher risikoreicher anlegen, als wenn wir uns bereits im Ruhestand befinden.

Dabei ist auch abzuklären, welche Risiken man eingehen kann. Die sogenannte Risikotragfähigkeit hängt insbesondere von Faktoren wie Einkommen, Höhe der Ersparnisse und Sicherheitsreserven ab. Fällt das monatliche Einkommen weg – wie lang reichen dann Ihre Geldreserven? Frei verfügbare Geldreserven sind immer erforderlich. Wer ist schon gern bei ungeplanten Ausgaben auf das Geld angewiesen, das er eigentlich langfristig anlegen wollte? Ohne ausreichende Reserven sollte man keine Geldanlage an Kapitalmärkten tätigen. Schließlich ist es nicht sinnvoll, wenn das eingegangene Risiko den gegenwärtigen Lebensstandard gefährdet. Je stärker die Risikotragfähigkeit, desto höhere Risiken können eingegangen werden. Unsere Empfehlung der Anlagestrategie berücksichtigt das.

2. Bisherige Anlageerfahrung

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist, inwieweit man als Anleger Chancen und Risiken unterschiedlicher Anlageinstrumente (wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Wertpapierfonds) einschätzen kann. Wir empfehlen keine Risiken zu nehmen, welche nicht einschätzbar sind.

Anlegern, die noch wenig mit Anlageprodukten vertraut sind, empfehlen wir zunächst weniger Risiko zu nehmen. Wer dann im Laufe der Zeit etwas Erfahrung gesammelt hat, über die Funktionsweise und die möglichen Risiken grundsätzlich Bescheid weiß, kann seine Angaben bei Savity im Risikoprofil ändern und das Risiko seiner Anlage erhöhen.

Wer sich für die Entwicklung an den Kapitalmärkten interessiert, dem können wir unsere Marktkommentare ans Herz legen. Savity-Portfoliomanagerin Karin Kisling zeigt die monatliche Entwicklung von Aktien, Anleihen etc. und jeweils die wichtigsten Ereignisse an den Kapitalmärkten.

3. Sicherheitsbedürfnis

Höhere Renditen gehen mit höheren Risiken einher. Für eine optimale Anlagestrategie sollte man also über die eigene Risikotoleranz Bescheid wissen. Diese spiegelt die individuelle Bereitschaft Risiko zu nehmen wider.

Dabei geht es darum für sich zu definieren, welches Risiko man eingeht beziehungsweise welche Wertschwankungen man akzeptiert. Im Gegensatz zur Risikotragfähigkeit, die quantifizierbar ist, unterliegt die Risikobereitschaft einer subjektiven Einschätzung. Sie hängt von der individuellen Persönlichkeit sowie den Erfahrungen eines jeden ab. Auch das Verhalten in der Vergangenheit auf Wertschwankungen ist dabei wichtig. Wer bei Verlusten um die 20 Prozent nervös wird, sollte höheres Risiko meiden. Verluste in dieser Größenordnung sind bei risikoreicheren Strategien mit hohem Aktienanteil nicht ungewöhnlich (zuletzt im Zuge der Coronakrise). Und nach Verlusten bei tiefen Kursen – emotional geleitet – zu verkaufen um nach der Erholung wieder einzusteigen ist keine gute Formel für nachhaltigen Anlageerfolg.

4. Persönliche Anlageziele

Für welches Ziel möchten Sie eigentlich Geld anlegen? Geht es um eine Pensionsvorsorge? Oder träumen Sie von einem Eigenheim in der Zukunft? Hilfreich für eine passgenaue Anlagestrategie ist eine klare Definition der persönlichen Anlageziele.

Das Anlageziel liefert nämlich wichtige Informationen bezüglich der geplanten Anlagedauer. Auch Ihre Erwartungen an Ertrag bzw. Risiko spielen eine große Rolle. Anlageprodukte weisen unterschiedliche Wertschwankungen auf. So schwanken beispielsweise Aktien stärker als Anleihen. Sie erzielen aber längerfristig meist einen höheren Ertrag. Je länger nun Ihre Anlagedauer, desto höher kann der Anteil an ertragreichen Anlageprodukten gewichtet werden – und umgekehrt. Je länger die geplante Anlagedauer, desto weniger relevant sind kurzfristige Wertschwankungen.

Bei Savity haben Sie auch die Möglichkeit, mehrere Portfolios zu führen. Dadurch lassen sich verschiedene Anlageziele abgrenzen, indem sie in unterschiedlichen Portfolios abgebildet werden. Welche Vorteile das bringt, zeigen wir in einem früheren Blogpost.

5. Werte

Schließlich berücksichtigt eine gute Anlagestrategie mehr als nur das Risikoprofil: Sie nimmt auch Bezug auf Ihre persönlichen Werte.

Sie sagen Nein zur Atomkraft? Haben ein Problem mit Rüstungsindustrie? Ausbeutung der Belegschaft und Kinderarbeit sind ein No-Go? Dann wird eine nachhaltige Anlage das Richtige sein.

Damit jeder entscheiden kann, wie er sein Geld anlegen möchte, bieten wir bei Savity unterschiedliche Anlageoptionen an: Savity Classic, Savity Green, Savity Legends und Savity Grow.


Wer plant sinnvoll zu investieren, braucht eine richtige Anlagestrategie. Sie sagen uns, was Ihnen wichtig ist. Wir finden die passende Anlagestrategie für Sie. Gehen Sie die 5 Schritte mit uns gemeinsam.

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