Gibt es den perfekten Moment? Den optimalen Zeitpunkt? Wenn wir diversen wissenschaftlichen Untersuchungen Glauben schenken dürfen, dann ja. Und das für so ziemlich alle Lebenslagen. Wussten Sie etwa, dass wir schon mit sieben Jahren das optimale Alter erreichen, um eine neue Sprache zu lernen? Oder wir angeblich mit 23 Jahren am zufriedensten sind? 26 das perfekte Alter ist, um den Partner fürs Leben zu finden? Österreichische Männer mit 60 Jahren ihren Einkommenshöhepunkt erreichen? Die Liste ginge noch weiter…

Natürlich sind derartige Studien mit Vorsicht zu genießen. So ganz uninteressant ist das ganze dann aber doch nicht. Denn während sich schlaue Köpfe zu so ziemlich allen Themen Gedanken machen, geht aus unserer Sicht eine Frage hier etwas unter: Wann ist eigentlich die beste Zeit, um zu investieren?

Buy low and sell high. Eigentlich logisch.

Auf den ersten Blick scheint die Frage relativ simpel zu sein. Investieren ist natürlich dann am besten, wenn die Kurse niedrig sind. Wir also zu günstigen Preisen kaufen können. Und verkaufen zahlt sich dann aus, wenn die Kurse hoch sind. Eigentlich logisch. Stellen Sie sich vor, Sie hätten im Zuge der Finanzkrise vor 10 Jahren investiert. Damals, als die Märkte eingebrochen sind. Damals, als Aktien zu Schleuderpreisen auf den Markt geworfen wurden. Damals, als Panik herrschte. Das wäre ein optimaler Zeitpunkt gewesen. Wer die damaligen Abverkäufe für eine Geldanlage genutzt hätte, der kann nun – mehr als 10 Jahre danach – auf eine nette Rendite von etwas über 11% p.a. (Beispiel: Weltaktien-Portfolio bei Einstieg im Februar 2009, also am Tiefpunkt der Finanzkrise, bis Juli 2019) zurückblicken. Wer gar einen größeren Betrag in die Hand genommen und bis heute gehalten hätte, der wäre vielleicht sogar reich geworden. Wir verwenden hier bewusst den Konjunktiv. Denn um ehrlich zu sein, werden leider nur die wenigsten diese Chance wirklich ergriffen haben.

Dabei ergeben sich nämlich zwei Probleme:

  1. Nur die wenigsten von uns können wirklich größere Mengen an Bargeld halten, um dann in Krisen groß zu investieren.
  2. Selbst wenn wir die Möglichkeit hätten auf die nächste große Kaufgelegenheit zu lauern, stellt sich immer noch die Frage: Wann ist es denn soweit?

Der perfekte Einstiegszeitpunkt – (k)ein Mythos?

Denn ganz ehrlich, hätten Sie sich wirklich getraut 2009 zu investieren? Klar, Aktien waren so günstig wie seit Jahren nicht mehr. Aber konnte uns jemand garantieren, dass die Kurse nicht noch weiter purzeln? Wer sagt, dass obwohl die Märkte schon um 30% eingebrochen sind, diese nicht noch weiter nachgeben? Wo ist das Ende?

Wann der perfekte Zeitpunkt ist, lässt sich nämlich leider immer erst im Nachhinein feststellen. Es müsste also eigentlich heißen, wann der optimale Zeitpunkt gewesen wäre. Natürlich können wir anhand der Analyse unzähliger Fundamentaldaten erkennen, ob sich der langfristige Ausblick langsam eintrübt. Und dementsprechend können wir bei Savity in der Auswahl unserer Investments darauf reagieren. Den ganz genauen kurzfristigen Zeitpunkt wann es am günstigsten ist – welcher Tag, welche Uhrzeit – den kennt aber niemand. Das wissen Sie nicht. Das wissen wir nicht. Und das weiß auch der beste Fondsmanager an der Wall Street nicht.

Gibt es auf die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Investieren ist, also gar keine Antwort? Aus unserer Sicht nicht wirklich. Das ist aber gar nicht schlimm. Denn wir gehen einen Schritt weiter und behaupten: Das genaue Timing für Ihre Geldanlage ist gar nicht so wichtig.

Timing ist nicht alles

Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich bei Ihrer Geldanlage nicht für einen bestimmten Zeitpunkt entscheiden. Sie müssten sich also nicht festlegen, ob Sie Ihre Geldanlage heute, morgen, oder in einem Jahr beginnen. Wie das geht? Der Durchschnittskosteneffekt (Englisch „Cost Averaging“) macht es möglich.

Damit lässt sich nämlich das Risiko eines schlechten Einstiegszeitpunktes verringern. Dies wird dadurch möglich, dass im Vergleich zu einem Einmalinvestment Ihre Geldanlage auf eine lange Zeitspanne aufgeteilt wird. Das bedeutet, dass sowohl über gute, als auch schlechte Börsenzeiten hinweg zu einem bestimmten Stichtag, z.B. zum 1. oder 15. jeden Monats, automatisch Fonds-, ETF- oder Aktien-Anteile gekauft werden. Das hat den Vorteil, dass bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft werden als bei hohen Kursen. So können günstige Kaufkurse genützt werden, während bei hohen Preisen einen Gang zurückgeschaltet wird. Ein Beispiel gefällig?

Wieso Cost Averaging Sinn macht

Nehmen wir an, wir wollen für 1.000 Euro Aktien kaufen. Der Preis liegt bei 5 Euro pro Aktie. Darum kaufen wir 200 Stück. Im Verlauf der Zeit sinkt der Kurs auf 2,50 Euro. Das Ergebnis ist nun ganz einfach. Unsere Geldanlage wäre nur mehr halb so viel wert. Wir haben zwar immer noch 200 Stück. Diese sind in Summe aber nicht mehr 1.000 Euro, sondern nur mehr 500 Euro wert.

Nun stellen wir uns vor, wir investieren nicht alles auf einmal. Sondern wir teilen unser Investment auf zwei Tranchen auf. Wir investieren unsere ersten 500 Euro bei einem Kurs von 5 Euro. Dann beginnen die Kurse wie vorhin zu sinken. Hier greifen wir ein und investieren noch einmal 500 Euro, sagen wir bei einem Kurs von 3,50 Euro. Schließlich pendelt sich der Kurs wieder bei 2,50 Euro ein. Auch wenn der Kursverlauf gleich ist, fällt das Ergebnis unterschiedlich aus. Denn im Vergleich zur Einmalanlage ist unser Verlust niedriger. Da wir zwischenzeitlich noch einmal zu günstigeren Kursen nachgekauft haben, beträgt unser Minus am Ende nur knapp 39% und nicht 50%. Mittels Cost Averaging lässt sich also das Risiko eines unglücklichen Einstiegszeitpunkts vermeiden.

Das lässt sich auch an einem konkreten Beispiel zeigen: Als unglücklichen Zeitpunkt nehmen wir den Oktober 2007, den Höhepunkt vor Ausbruch der großen Finanzkrise. Was wäre nun, wenn man zu diesem Zeitpunkt Aktien gekauft hätte? Bei einer Einmalanlage von 20.000 Euro – zu diesem unglücklichen Zeitpunkt – hätte man zwischenzeitlich einen Verlust von etwa 55% hinnehmen müssen. Heute, über 10 Jahre später, würde dennoch ein Gewinn von satten 66% stehen – bei einem Wert von 33.206 Euro. Bei einer niedrigeren Erstanlage mit Sparplan (wo in Summe ebenfalls 20.000 Euro investiert wurden) hätte man zwischenzeitlich „nur“ 48% verloren. Durch das günstige Nachkaufen bei niedrigen Kursen stände man heute bei 40.957 Euro (+105%).

Wertentwicklung bei Einstieg vor der Finanzkrise 2008

Wertentwicklung eines Weltaktien-Portfolios ab Oktober 2007 (am Höhepunkt vor Beginn der großen Finanzkrise):

  • Ohne Sparplan: einmalig 20.000 €
  • Mit Sparplan: einmalig 10.000 €, monatlich 400 € – solange bis in Summe ebenfalls 20.000 € investiert wurden
Quellen: Infront, eigene Berechnung

Bei Kursanstiegen sieht die Sache freilich anders aus. Aber auch hier können wir den Cost-Average-Effekt nutzen. Wäre man perfekt am Tiefpunkt der großen Finanzkrise eingestiegen, hätte man mit Sparplan etwas schlechter abgeschnitten: In diesem – zugegebenermaßen unwahrscheinlichen Beispiel – hätte man mit Sparplan heute 59.962 Euro (+200%). Bei einer Einmalanlage zum perfekten Zeitpunkt wäre das Ergebnis mit 72.232 Euro (+261%) etwas besser.

Wertentwicklung bei Einstieg am Tiefpunkt der Finanzkrise

Wertentwicklung eines Weltaktien-Portfolios ab Februar 2009 (am Tiefpunkt der großen Finanzkrise):

  • Ohne Sparplan: einmalig 20.000 €
  • Mit Sparplan: einmalig 10.000 €, monatlich 400 € – solange bis in Summe ebenfalls 20.000 € investiert wurden
Quellen: Infront, eigene Berechnung

Wollen wir nun das Risiko ausgerechnet am Hoch einzusteigen minimieren, macht es darum Sinn in mehreren Tranchen zu investieren. Als Faustregel können wir sagen, dass das Risiko eines unglücklichen Timings umso höher ist, je stärker die erwarteten Kursschwankungen sind. Für vorsichtige Anleger ist Cost Averaging daher ideal und eignet sich in allen Marktphasen.

Cost-Average-Effekt nutzen – der Sparplan macht’s möglich

In den Genuss des Cost-Average-Effekts kommen Anleger mit sogenannten Sparplänen. Ein Sparplan hat nicht nur den Vorteil, dass Sie das Risiko eines missglückten Einstiegszeitpunktes minimieren, sondern auch die Höhe Ihrer Geldanlage gestaltet sich dadurch wesentlich flexibler. Denn immerhin können Sie so Ihr Vermögen ganz individuell und nach Ihren Bedürfnissen anlegen, und müssen nicht sofort ihr gesamtes Kapital investieren.

Ein Sparplan bei Savity bietet Ihnen also ein Höchstmaß an Individualität. Bei uns haben Sie die Möglichkeit zusätzlich zum investierten Anlagebetrag mit einem monatlichen Sparplan ab 100 Euro im Monat diszipliniert ein breit gestreutes Portfolio aufbauen. Ein- und Auszahlungen sowie Änderungen des monatlichen Sparplans sind jederzeit möglich. Natürlich kostenlos.

Warten Sie also nicht mit dem Eintritt in den Kapitalmarkt. Warten Sie nicht auf bessere Zeiten. Ihre Zeit ist jetzt. Die Zeit für eine sinnvolle Geldanlage ist jetzt. Mit dem Savity Sparplan.

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