Das FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) ist seit 2001 der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Zu seinen mehr als 170 Mitgliedern zählen u. a. Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen, Ratingagenturen, Investmentgesellschaften, Vermögensverwalter, Finanzberater und NGOs.

Nachhaltigkeit ist kein Randthema

Das FNG setzt sich aus Leuten zusammen, die seit Jahren und aus tiefer Überzeugung am Kapitalmarkt daran arbeiten, ökologische, soziale und unternehmerische Verantwortung in der Geldanlage zu verankern. Das bedeutet:

  • Standards zu setzen,
  • Transparenz einzufordern und
  • Unternehmen (und Staaten) aktiv zur Rechenschaft zu ziehen, bzw. auf Verbesserungen zu drängen.

Gemeinsam legen die Mitglieder des FNG im deutschsprachigen Raum mittlerweile 474,1 Milliarden Euro nachhaltig an. Das sind Größenordnungen, die „grünes“ Investieren von einem belächelten Randthema in eine zentrale Entscheidungsträger-Funktion erheben, die Unternehmen und Politiker nicht mehr einfach negieren können.

Savity Green – ökologisch, sozial und unternehmerisch nachhaltig

Als nachhaltige Investoren übernehmen wir gemeinsam Verantwortung dafür, wie unser Geld arbeitet – und können damit unsere Umwelt und unsere Zukunft mitgestalten. Savity bietet mit Savity Green eine Anlageoption an, die ökologische, soziale und unternehmerische Anliegen so umsetzt, wie sie von österreichischen Investoren eingefordert werden.

Es wird deshalb kaum in – nach angelsächsischem Werteverständnis konzipierte – ETFs investiert, sondern primär in Investmentfonds renommierter Investmenthäuser aus Europa, die den Nachhaltigkeitskriterien von Savity entsprechen und mit ihrem Nachhaltigkeitsansatz überzeugen können.

In der Ökologie scheiden sich schnell die Geister

Wir finden es gut, dass nachhaltiges Investieren mittlerweile ein globales Anliegen ist. Aber aus unserer Sicht bieten nachhaltige ETFs so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner der globalen Nachhaltigkeitsdiskussion. In Kontinentaleuropa haben wir hier eine längere Tradition, vor allem was Umweltschutz und soziale Absicherung anbelangt. Aber gerade in der Ökologie scheiden sich schnell die Geister: Die Franzosen beispielsweise betrachten Atomkraft als erneuerbare Energie, wir Österreicher hingegen lehnen das strikt ab. Savity verfolgt daher relativ rigorose Standards – nicht nur was Atomkraft, Kohle oder Fracking betrifft, auch industrielle Landwirtschaft oder soziale Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Deshalb haben wir den Savity Green-Investment-Ansatz so entwickelt, dass es harte Ausschlusskriterien gibt für Sektoren wie eben Atomkraft, aber auch Waffenindustrie, Tabak, etc.

Darüber hinaus verfolgen wir einen sogenannten Best-In-Class-Ansatz: Das bedeutet, dass sowohl Unternehmen als auch Staaten einem Scoring-Prozess unterzogen werden, in dem ihre ökologische, soziale und unternehmerische Verantwortung beurteilt wird. So werden die nachhaltigsten Unternehmen herausgefiltert, in die dann investiert werden kann. Savity verfolgt dabei den sogenannten ESG-Ansatz (siehe „Was sind nachhaltige Investments?“): Alle Anlagen werden nach ökologischen, sozialen und Corporate-Governance-Gesichtspunkten bewertet und gefiltert.

Beispiel für ESG-Scoring-Verfahren (vereinfacht)
Um den ESG-Score zu ermitteln, werden öffentlich zugängliche Informationen regelmäßig gescreent und daraus eine Benotung nach über 400 Kriterien abgeleitet. Diese Daten müssen regelmäßig veröffentlicht werden, repräsentativ sein und internationallen Reporting-Standards entsprechen.
Für den Governance-Score werden beispielsweise Jahresberichte von Unternehmen, Unternehmens-Websites, NGO-Websites, Veröffentlichungen bei Regulatoren und Börsen, Nachhaltigkeitsreports (CSR) von Unternehmen sowie Nachrichtenberichte herangezogen.
Quelle: Refinitiv, ESG scoring methodology

In Unternehmen mit schlechtem Nachhaltigkeits-Score kann daher nicht investiert werden – beispielsweise Facebook: Als Service-Unternehmen hat Facebook zwar keine hohe Umweltbelastung, aber der verantwortungslose Umgang mit Kundendaten und mangelnde soziale Kompetenz haben das Unternehmen in den letzten Jahren immer schwerer belastet.

Beispiel: Nachhaltigskeits-Score von Facebook seit 2014
Der ESG-Score von Facebook hat sich seit 2014 deutlich verschlechtert und wurde deshalb aus nachhaltigen Portfolios und Indizes ausgeschlossen (hier beispielsweise der S&P 500 SG Index).

Mehr als ein gutes Gewissen

Nachhaltig orientierte Strategien führen also zu Abweichungen gegenüber normalen, breit gestreuten Portfolios: Sowohl auf Einzeltitelbasis (siehe Facebook), als auch in der Sektor-Gewichtung (z.B. fossile Energie wird gemieden). Daraus ergeben sich natürlich auch Performance-Unterschiede. Das nehmen wir gerne in Kauf, weil uns die Erfahrung gelehrt hat, dass diese Abweichungen für die Portfolioqualität positiv wirken: Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Renditeverlauf wider.

Der Qualitätsfilter nachhaltiger Portfolios zeigt gerade in schwierigen Marktphasen seine Stärken: So konnten beispielsweise letztes Jahr (2018) Turbulenzen wie der VW-Dieselskandal, Elon Musks Eklat bei Tesla, oder der Datenschutz-Skandal bei Facebook vermieden werden, da in diese Unternehmen nicht investiert wurde. Die ökologische Ausrichtung minimierte weiters Anfälligkeiten auf die Kursschwankungen des Rohstoffsektors (Ölproduzenten, Kohleausstieg in Deutschland, Stahlproduzenten). Somit erzielten nachhaltige Portfolios im vergangenen Jahr eine deutlich bessere bessere Performance als breit gestreute ETF-Portfolios (siehe Wertentwicklung der Savity-Strategien).

Fazit: Verantwortung lohnt sich.

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