Marktentwicklung
Das zweite Quartal 2025 verlief an den globalen Finanzmärkten erneut sehr ereignisreich. Der Zollkrieg von Präsident Trump eskalierte – die USA überzogen zahlreiche Handelspartner mit neuen Zöllen und schickten die Börsen weltweit auf Talfahrt. Die Zollstreitigkeiten dominierten zwar weiter das Geschehen an den Aktienmärkten, aber die Börsen rechneten mit einer schrittweisen Normalisierung bzw. warteten auf Deals, was zu einer Erholung führte. Während zu Beginn dieses Quartals die Sorgen vor einem gänzlich eskalierenden Zollkrieg die Märkte schockierten, rückten zuletzt reale Kriegsängste im Nahen Osten in den Vordergrund. Doch die meisten Aktienindizes zeigten sich erstaunlich unbeeindruckt, da es sich um einen regionalen Konflikt handelt, dessen Implikationen auf das Wachstum der Weltwirtschaft nur begrenzt scheinen. Über die zweite Hälfte des Quartals bewegten sich die Aktienkurse in Europa dann seitwärts, während die US-Börsen eine beeindruckende Aufholjagd hinlegten. Für Euro-Investoren bedeutete die Schwäche des US-Dollars jedoch eine deutliche Verminderung dieser Wertentwicklung.
Entwicklung wesentlicher Anlageklassen im 2. Quartal
Wertentwicklung jeweils aus Sicht von Euro-Investoren.
Zu Quartalsbeginn belasteten die Zollankündigungen die Aktienmärkte massiv, insbesondere in den USA. Nach Aussetzung der Zollerhöhungen kam es zu einer schnellen Erholung, getragen von starken Unternehmenszahlen in den USA und der Aussicht auf kräftig erhöhte staatliche Investitionsprogramme in Europa. Ab Mai tendierten europäische Aktien seitwärts, während die US-Börsen stark zulegten und neue Höchststände erreichten. So erzielte der US-Aktienindex S&P 500 im zweiten Quartal einen Anstieg von +10,9 % in US-Dollar. Aufgrund der anhaltenden Schwäche des US-Dollars schlug sich dieser Zuwachs in Euro allerdings nur mit etwas über +2 % nieder. Damit weisen US-Aktien und europäische Aktien auf Euro-Basis im Quartalsvergleich eine nahezu identische Performance auf. Aktien aus Schwellenländern entwickelten sich gegen Quartalsende leicht besser.
Auch die Anleihemärkte reagierten zunächst empfindlich auf den eskalierenden Zollkonflikt. US-Staatsanleihen erlebten einen „Vertrauensschock“ mit Renditeanstiegen, während europäische Staats- und Unternehmensanleihen im April kräftige Kursgewinne verbuchten. Die vorläufige Beruhigung in der Zollpolitik führte im Mai zu einer starken Erholung vor allem bei Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen. Im Juni setzten sich die Kursgewinne in Europa fort, während die erwartete EZB-Zinssenkung keine Reaktionen mehr auslöste. Der US-Dollar setzte seinen Abwärtstrend fort und verlor gegenüber dem Euro im 2. Quartal über 8 Prozent. Für eurobasierte Investor:innen gab es daher aufgrund der Währungseffekte im Juni Wertrückgänge bei Dollar-Anleihen und US-Aktien, obwohl diese Märkte in lokaler Währung positive Wertentwicklungen zeigten.
Kräftige Preisrückgänge verzeichneten auch die meisten Rohstoffe, vor allem Rohöl, dessen Preisanstieg infolge der Eskalation des Israel-Iran-Konflikts im Juni nur von kurzer Dauer war, während Edelmetalle in US-Dollar gerechnet erneut etwas zulegen konnten.
Entwicklung der Savity-Portfolios
Weltportfolio
Entwicklung der Savity Weltportfolios und der Portfoliobestandteile
Das Weltportfolio hat im zweiten Quartal eine leicht reduzierte Aktienquote aufgewiesen. Die Aktienmärkte entwickelten sich im Berichtszeitraum durchweg positiv, allerdings bremste die Schwäche des US-Dollars die Portfolio-Performance in Euro deutlich.
Auch die Anleihenkomponente trug insgesamt positiv zur Wertentwicklung bei. Lediglich Schwellenländeranleihen – die nur einen kleinen Teil des Portfolios ausmachen – verzeichneten im Quartal eine negative Entwicklung. Innerhalb des Anleihesegments wurde die Positionierung angepasst: Staatsanleihen wurden tendenziell reduziert, während das Engagement in europäischen Hochzinsanleihen ausgebaut wurde, um von attraktiveren Renditen zu profitieren. Da der Anleiheanteil überwiegend in Euro denominiert ist, wirkte sich die Dollarschwäche in diesem Segment kaum aus.
Nach dem kräftigen Anstieg des Goldpreises in den Vormonaten wurde die Goldposition im Mai angepasst, wodurch Kursgewinne realisiert werden konnten. Auch hier führten Währungsverluste infolge des schwächeren Dollars zu einem Rückgang im 2. Quartal. Die Goldposition wird weiterhin zur Diversifikation des Portfoliorisikos gehalten.
Umweltportfolio
Entwicklung der Savity Umweltportfolios und der Portfoliobestandteile
Im zweiten Quartal war die Aktienquote des Umweltportfolios leicht reduziert, dabei entwickelte sich die Aktienkomponente im zweiten Quartal durchwegs positiv, wenngleich die neuerliche Schwäche des US-Dollars die Portfolio-Performance in Euro deutlich bremste. Nachhaltige Anlagen profitierten von der starken Performance des Sektors für saubere Energien, während der klassische Energiesektor – insbesondere Öl und Gas – Verluste verzeichnete. Diese Entwicklung verschaffte nachhaltigen Indizes mit geringerem Anteil an fossilen Energien einen klaren relativen Vorteil gegenüber traditionellen Marktindizes.
Im Anleihesegment wurde die Position in US-Dollar-Anleihen reduziert und gezielt in europäische Hochzinsanleihen umgeschichtet, um das Währungsrisiko zu senken und das USD-Exposure zu verringern.
Das Umweltportfolio ist mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet und erfüllt mit seiner Veranlagungsstrategie strenge Nachhaltigkeitskriterien. Bei der Auswahl aller Subfonds wird daher auf die Einhaltung strenger Nachhaltigkeitskriterien geachtet. In der Portfoliozusammensetzung achten wir auf eine breite, ausgewogene Streuung des Portfolios.
Zinshamster-Portfolio
Im Verlauf des zweiten Quartals setzte die Europäische Zentralbank ihre Zinssenkungsserie fort und senkte den Einlagensatz im Juni weiter. Hintergrund dieser Lockerung sind nachlassende Inflationsdynamik, ein starker Euro und konjunkturelle Unsicherheiten, etwa durch den globalen Zollkonflikt. Präsidentin Lagarde deutete jedoch an, dass das Ende des Zinssenkungszyklus nahe sein dürfte.
Savity Grow
Wertentwicklung der Savity Grow-Portfolios und der eingesetzten ETFs
Die Aktienquote bei Savity Grow war im zweiten Quartal leicht reduziert. Die Aktienkomponente entwickelte sich durchwegs positiv, wenngleich die Schwäche des US-Dollars die Portfolio-Performance in Euro deutlich bremste. Die Aktienkomponente, welche technologische, demografische und umweltbezogene Aspekt besonders berücksichtigt, konnte in fast allen Bereichen zulegen, einzig der Bereich alternde Gesellschaft, der u.a. in defensivere Marktsegmente wie Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen investiert, hat sich etwas schwächer entwickelt. Besonders profitierten die Grow-Portfolios von der starken Performance im Bereich der künstlichen Intelligenz. Damit schnitten die Grow-Portfolios im Q2 insgesamt besser als der Markt ab.
Risikogemanagte Strategien
Wertentwicklung der Savity Classic-, Green- und Legends-Portfolios
Savity Classic
Savity Classic hat im zweiten Quartal eine leicht reduzierte Aktienquote aufgewiesen. Die Aktienkomponente entwickelte sich im zweiten Quartal durchwachsen. Während investierte Investmentstile wie Dividenden Aktien, Quality Aktien und gleichgewichtete US-Aktien eine schwächere Entwicklung verzeichneten, lieferten sowohl der breite Aktienmarkt als auch Schwellenländer-Aktien positive Beiträge. Im Anleihebereich wurde die Gewichtung von Staatsanleihen tendenziell reduziert und verstärkt in europäische Hochzinsanleihen investiert, um von attraktiveren Renditen zu profitieren.
Savity Green
Savity Green hat im zweiten Quartal eine vergleichsweise geringere Aktienquote aufgewiesen. Im Portfolio Savity Green haben wir sowohl im Aktiensegment als auch im Anleihensegment jeweils eine Position durch einen vergleichbaren Fonds ersetzt, was sich seit dem Tausch mit einer besseren Performance bzw. einer geringeren Kostenbelastung positiv ausgewirkt hat. Zudem wurden weitere Umschichtungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass alle im Portfolio eingesetzten Fonds und ETFs den Kriterien von SFDR 8 entsprechen. Finanzprodukte gemäß Art. 8 der EU-Verordnung SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) müssen transparent machen, wie sie bei ihren Investitionen auf Umwelt und soziale Verantwortung achten und diese Merkmale fördern.
Savity Legends
Savity Legends war im zweiten Quartal etwas weniger stark in Aktien investiert, dabei entwickelte sich die Aktienkomponente durchwachsen: Während Dividenden- und gleichgewichtete US-Aktien schwächer abschnitten, lieferten sowohl der breite Aktienmarkt als auch Schwellenländer-Aktien positive Beiträge. Anfang Juni wurde das Investment in Technologie verkauft, nachdem zuvor von der Erholung der Technologieaktien nach dem April-Tief profitiert werden konnte. Im Gegenzug wurde das Portfolio durch den Kauf von globalen Quality Aktien etwas defensiver ausgerichtet. Im Anleihesegment wurde nach der starken Erholung ab dem April-Tief bei Wandelanleihen die Position verkauft und in Hochzinsanleihen umgeschichtet. Die Veranlagung im Bereich Industriemetalle entwickelte sich deutlich positiv.
Marktausblick
Die globale Konjunktur hat sich stabilisiert, bleibt jedoch durch die weiter ungelöste Zollthematik und geopolitische Risiken anfällig. Die EZB dürfte vorerst abwarten, könnte aber bei einem weiter steigenden Euro reagieren, da ein zu starker Euro als Belastung für die Exportwirtschaft gesehen wird. In den USA hält die Fed die Leitzinsen vorerst stabil, steht aber unter politischem Druck. Für das zweite Halbjahr erwarten die Märkte ein bis zwei Zinssenkungen, auch wenn diese Erwartung bereits mehrfach enttäuscht wurde. US-Aktien haben zuletzt Stärke gezeigt und hohe Erwartungen eingepreist, die aber angesichts unsicherer Unternehmensgewinne und des wieder aufflackernden Zollstreits unter Druck geraten könnten. Es scheint bereits viel Optimismus eingepreist – die anstehende Berichtssaison dürfte zum entscheidenden „Reality Check“ werden. Wir halten an unserem breit gestreuten Investmentansatz mit globaler Diversifikation fest. Dieser hat sich bewährt und bleibt das Fundament unserer Anlagestrategie.
Währungskursentwicklungen können sich in einer global diversifizierten Veranlagung sowohl vorteilhaft als auch belastend auf den Gesamterfolg auswirken. Während in den vergangenen Jahren der US-Dollar für Euro-Investoren zum Ertrag beigetragen hat, wirkte sich seine Schwäche 2025 spürbar negativ aus. Fremdwährungseinflüsse betreffen dabei vor allem Investitionen in globale Aktien. Fremdwährungen werden in der Regel nicht abgesichert, da sie zur Portfoliodiversifikation beitragen, substanzielle Absicherungskosten verursachen und sich über längere Zeiträume häufig ausgleichen.
Ab sofort: Wöchentliche Abwicklung von Ein- und Auszahlungen
Um unser Service zu verbessern, bieten wir Ihnen ab sofort standardmäßig wöchentliche Handelstage für alle Portfolios bei der Schelhammer Capital Bank: Künftig erfolgen Ein- und Auszahlungen nicht mehr in den bisherigen, bis zu 2-wöchentlichen Intervallen, sondern werden wöchentlich abgewickelt. Diese Verbesserung betrifft Portfolios mit Depotführung durch die Schelhammer Capital Bank, der Rhythmus für Handelstage bei Depotführung durch BAWAG/easybank bleibt unverändert (zumindest zweiwöchentlich). Der nächste tourliche Handelstag wird stets aktuell im Savity-Account (App und Web) angezeigt.
Für Fragen zu Ihrer Anlage stehen wir Ihnen wie gewohnt gerne zur Verfügung. Melden Sie sich gerne per E-Mail bei uns oder vereinbaren Sie ein persönliches Gespräch: Informationsgespräch buchen.
Risikohinweis: Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investments zu. Insbesondere kann die Erhaltung des investierten Kapitals nicht garantiert werden; es gibt somit keine Gewähr dafür, dass der Wert des eingesetzten Kapitals bei einem Verkauf dem ursprünglich eingesetzten Kapital entspricht. Bitte beachten Sie hierzu unsere Risikohinweise.